Ocean Pool vs. klassische Mining Pools
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Im heutigen Mining-Ökosystem dominieren zentrale Pools mit intransparenten Gebührenmodellen und starker Kontrolle über die Blockzusammensetzung. Wer tiefer in die technischen Details schaut, erkennt schnell: Klassische Pools behandeln Miner nicht als vollwertige Teilnehmer, sondern eher als „Hasher“. Entscheidungen über Inhalte, Gebühren und Filterregeln liegen beim Pool – nicht beim Miner.
Ocean Pool bricht mit diesem Paradigma. Statt Kontrolle verspricht Ocean echte Mitbestimmung, statt pauschaler Auszahlung volle Transparenz. In diesem Artikel schauen wir uns an, wie Ocean das technisch ermöglicht und was es für deine Erträge bedeutet.
Blocktemplates: Wer kontrolliert den Inhalt deiner Blöcke?
Das Problem klassischer Pools
In klassischen Mining-Pools wird das Blocktemplate, also die Zusammenstellung der Transaktionen, zentral vom Pool-Betreiber erstellt. Als Miner reichst du lediglich Hashversuche ein, ohne Einfluss darauf, was genau du da eigentlich „minen“ sollst.
Was bedeutet das konkret?
- Zensur: Pools können bestimmte Transaktionen bewusst weglassen – etwa Ordinals, Privacy-Transaktionen oder Adressen, die regulatorisch auffallen.
- MEV (Miner Extractable Value): Pools können sich selbst bevorzugen, indem sie profitablere Transaktionen oder eigene Inskriptionen einschleusen.
- Schein-Souveränität: Obwohl du die Rechenarbeit machst, bestimmst du nicht mit, welche Daten in die Blockchain wandern.
Deshalb sprechen manche nicht mehr von „Minern“, sondern eher von „Hashing-Dienstleistern“ – ohne Kontrolle, ohne Mitsprache.
Ocean’s Ansatz: Zwei Wege zu echter Block-Souveränität
Ocean macht Blocktemplate-Erstellung zum integralen Bestandteil der Mining-Philosophie. Du hast zwei Möglichkeiten:
- Eigene Templates über das DATUM-Protokoll
Mit dem DATUM-Protokoll (Decentralized Alternative Templates for Universal Mining) kannst du mit deiner eigene Bitcoin Full Node die Blocktemplate selbst erstellen und dieses zum Minen verwenden.
Damit liegt die Kontrolle vollständig bei dir – du entscheidest, was in deinen Block kommt.
- Pool-Templates mit Policy-Wahl
Du willst keine eigene Node? Kein Problem. Ocean bietet vier frei wählbaren Implementationen (Policies), die festlegen, nach welchen Kriterien Transaktionen gefiltert werden (z. B. maximale Gebühren, Ordinals‑Support, Lightning‑Fokus, ESG-Kriterien). Jede Policy ist open source und vollständig dokumentiert. So behältst du auch hier die Hoheit über den Blockinhalt.
Auszahlungssysteme im Vergleich
Warum FPPS Pools problematisch sind
Das Full Pay Per Share-Modell (FPPS) klingt fair: Du bekommst für jeden Share eine Auszahlung, egal ob ein Block gefunden wird. In Wahrheit ist es ein Versicherungssystem: Der Pool zahlt vor, auch ohne echten Blockfund. Die Kosten werden umgelegt – durch höhere Gebühren, zurückgehaltene Transaktionsgebühren oder intransparente Strukturen.
Du bezahlst mit, auch wenn du deine Erträge nicht im Detail nachvollziehen kannst.
PPLNS und TIDES: Auszahlung bei echtem Blockfund
PPLNS (Pay Per Last N Shares) ist die transparente, blockbasierte Alternative: Nur wenn ein Block gefunden wird, erfolgt die Auszahlung – anteilig nach den letzten gültigen Shares.
Ocean geht mit dem TIDES-System (Transparent Index of Distributed Equity Shares) noch einen Schritt weiter.
Alle eingereichten gültigen Shares werden indexiert, öffentlich dokumentiert und exakt einmalig gezählt – jeder kann die Verteilung nachvollziehen.
Dabei gilt eine Besonderheit:
Ocean berücksichtigt nur die Shares, die in den letzten acht Blöcken vor einem gefundenen Block eingereicht wurden. Dieses „Share-log-window“ bedeutet:
- Wer konstant mined, ist in der Abrechnung sicher immer vertreten.
- Wer nur punktuell oder stundenweise mined, hat das Risiko, dass seine Shares bei einem Blockfund bereits „verfallen“ sind.
Das ist der Kernpunkt: Ocean belohnt langfristiges, kontinuierliches Mining. Wer seine Geräte nur temporär aktiviert z. B. bei Stromüberschüssen, muss wissen, dass nicht alle Shares berücksichtigt werden.
Warum „Auszahlung nur bei Blockfund“ kein Nachteil ist
Auf den ersten Blick scheint das ein Rückschritt gegenüber FPPS-Modellen zu sein. Die Vorteile sind jedoch die folgenden:
- Du bekommst 100 % der Transaktionsgebühren, statt dass der Pool sie einbehält.
- Du zahlst keine Versicherungsmarge – die ist in klassischen Pools oft versteckt.
- Du hast volle Transparenz: Jeder Fund, jede Auszahlung ist öffentlich nachvollziehbar.
Praxisbeispiel: Einige Dauer-Miner berichten mit identischer Hardware und Laufzeit von bis zu 10% höheren Netto-Erträgen im Vergleich zu klassischen Pools.
Ocean vs. klassische Pools: Der direkte Vergleich
| Merkmal | Ocean Pool | Klassischer Pool |
|---|---|---|
| Blockkontrolle |
Vollständig beim Miner mit DATUM oder hohe Mitsprache | Meist beim Pool |
| Auszahlungssystem |
TIDES (blockbasiert, öffentlich) | Meist FPPS - gelegentliche PPLNS |
| Gebührenstruktur |
2% (1% mit eigenem Template mit DATUM) | 0–3%, oft intransparent |
| Transaktionsgebühren |
100% an den Miner | teilweise einbehalten |
| Mitbestimmung |
Hoch | Gering bis keine |
| Eignung |
Dauerbetrieb, Souveränität |
Kurzfristiges Mining, Planbarkeit |
Fazit
Ocean Pool steht für eine neue Generation des Bitcoin-Minings: radikal transparent, technisch souverän, offen für Mitbestimmung. Es ist kein Pool für jedermann – sondern für diejenigen, die Bitcoin wirklich verstanden haben.
Wer seine Geräte im Dauerbetrieb laufen lässt und gleichzeitig Wert auf Transparenz, Zensurresistenz und langfristige Erträge legt, wird mit Ocean deutlich besser fahren als mit klassischen Pools. Wer Bitcoin nicht nur minen, sondern aktiv mitgestalten will, findet mit Ocean ein Werkzeug, das dem Bitcoin-Ethos kompromisslos treu bleibt.
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